02.02.2022 | Rollstuhl-Basketball
Holpriger Start
Achim Lions
verlieren in Osnabrück
Das hatten sich die Rollstuhlbasketballer des TSV Achim im
Vorfeld sicherlich etwas anders vorgestellt, aber nach ihrem ersten Regionalliga-Spieltag
nach zweijähriger Zwangspause mussten sie die Rückreise aus Osnabrück ohne
Punkte antreten. Zuerst gab es eine äußerst knappe wie umstrittene 47:48-Niederlage
gegen das Damen Team Germany, im Anschluss musste man sich dem Gastgeber
deutlich mit 30:53 beugen.
„Wir waren eigentlich hochmotiviert und hatten uns etwas
ausgerechnet, wussten aber natürlich auch nicht ganz genau, wo wir nach der
langen Zeit im Vergleich zu den anderen Teams stehen. Hoffentlich lernen wir
aus den heutigen Erfahrungen. Unsere Abläufe haben an vielen Stellen nicht
geklappt, die Kommunikation und die Schnelligkeit – auch im Kopf – war zeitweise
mangelhaft. Von unseren Möglichkeiten her muss da normalerweise mehr
herausspringen.“, so Teamchef Nico Röger im Anschluss.
Dabei kam es in der ersten Begegnung mit dem Damen Team
Germany fast noch zu einem Happy End, nachdem man nahezu die gesamte Spielzeit
einem Rückstand hinterhergefahren war. Erst in der 37.Minute konnten die
heimischen Rollis nach einem zwischenzeitlichen Kraftakt erstmalig in Führung
gehen (43:42). Nun ging es hin und her und mit der Schlusssirene erzielte
Michael Wilker, mit 19 Punkten in diesem Spiel auch Topscorer, den umjubelten
Korb zum 47:46 – so dachte man zumindest. Aus unerfindlichen Gründen ließ das
Schiedsrichtergespann dann allerdings noch einige Sekunden nachspielen und den
nie aufgebenden Damen gelang mit einem Distanzwurf in allerletzter Sekunde doch
noch der finale Korb zum Sieg. „In dem Moment war die Enttäuschung und auch das
Unverständnis natürlich groß, aber das Spiel haben wir vorher verloren.“,
zeigte sich Röger zumindest als fairer Verlierer.
Nun hieß es schnell umschalten und sich auf das direkt
folgende Match gegen den ehemaligen Zweitligisten RSC Osnabrück einzustellen. Doch
auch hier gerieten die Lions schnell in Rückstand und erst in der 5.Minute
gelang Lars Binder der erste Korb zum zwischenzeitlichen 2:12. Während bei den
Gastgebern fast jeder Wurf irgendwie durch die Reuse fiel, schien der Korb für
die Achimer wie vernagelt. Nach einem deutlichen 4:18-Rückstand nach dem ersten
Viertel fingen sie sich aber wieder etwas und konnten bis zum Pausentee auf
16:24 herankommen. „Das 3.Viertel hat uns dann das Genick gebrochen. Wir haben
unsere Möglichkeiten nicht genutzt und der Gegner hat uns dann mit vielen
Fastbreaks überrollt. Das war zu einfach.“ Der klare 24:50-Rückstand nach
diesem Spielabschnitt konnte in den letzten korbarmen zehn Minuten natürlich
nicht mehr aufgeholt werden, am Ende stand ein verdientes 30:53 auf der
Anzeigetafel.
Vielleicht ganz gut, dass sich den Lions schon sehr bald
die Möglichkeit zur Rehabilitation bietet. Am 12.Februar geht es auswärts gegen
den Dauerrivalen Kieler Wheeler sowie die Bundesligareserve der BG Baskets
Hamburg, ebenfalls ein Ex-Zweitligist. Leichter werden diese Aufgaben
allerdings nicht. (rc)